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„Ich würde ja gerne, aber…“ Frauen aus Simbabwe laden uns alle ein, über solche Ausreden nachzudenken: beim Weltgebetstag am 06. März 2020. Dieses Jahr haben Frauen aus Simbabwe im südlichen Afrika die Liturgiehaben für den Weltgebetstag gestaltet, der in Kirchengemeinden rund um die Welt gefeiert wird. Darin haben die Christinnen aus Simbabwe den Bibeltext aus Johannes 5 zur Heilung eines Kranken ausgelegt: „Steh auf! Nimm deine Matte und geh!“, sagt Jesus darin zu einem Kranken. Der Heiland öffnet uns allen damit einen Weg, er fordert uns aus: Ändere dich, mach dich auf den Weg!
Simbabwes Hauptstadt Harare. (Foto: Weltgebetstag der Frauen - Deutsches Kommitee e.V.)
Die Autorinnen des Weltgebetstags 2020 wissen wovon sie schreiben. Simbabwes Wirtschaft gilt als zusammengebrochen. Jahrzehntelange Korruption und Misswirtschaft haben in eine Inflation geführt, die die spärlichen Einkommen entwertet. Eine Tankfüllung kostet ein halbes Monatsgehalt eines Arztes - wenn er in US-Dollar zahlen kann. Die verbotene, aber heimliche Währung Simbabwes. Die Landeswährung ist zusammengebrochen. Daran trägt die Weltbank IWF eine Mitverantwortung. Ihre Spardiktate und Liberalisierungsprogramme haben mehr geschadet als genützt. Denn die Kredite sind in Dollar zu bezahlen. Das kann sich Simbabwes Regierung nicht leisten, obwohl das Land über reiche Bodenschätze verfügt. Doch die Profite fließen in die Taschen von Investoren aus den reichen Ländern.
In ihrer Liturgie zum Weltgebetstag thematisieren die Frauen aber auch persönliche Not. In weiten Teilen des Landes herrschen traditionelle Geschlechterrollen. Frauen sind von ihren Ehemännern abhängig. Stirbt der Mann, verstößt dessen Familie oft die Witwe, denn einen Anspruch auf das Erbe bekommen sie nicht zugestanden. Obwohl das Gesetz dies längst geändert hat. Der Weltgebetstag kämpft in diesem Jahr nicht nur für Gesundheitsprogramme, sondern auch für einen Schuldenerlass für Simbabwe. Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Weltgebetstages können sich an einer Unterschriftenaktion beteiligen, in der die Bundesregierung aufgefordert wird, auf einen Schuldenerlass für Simbabwe hinzuwirken.
Frauen in Simbabwe. (Foto: Weltgebetstag der Frauen - Deutsches Kommitee e.V.)